Diese verdammten Barbaren! So schön war es nach dem Gewinn des Musikerwettbewerbs des Grafen. In der ganzen Stadt angesehen und durch die Entlarfung Gernot von Berberingens auch noch als Retter der Stadt in alle Munde wurde ich hier so gut behandelt wie selten, doch seit sich diese fiesen Wilden hier überall rumtreiben sind die Leute gar nicht mehr in Feierlaune. Da stellt man sich einen Sieg doch anders vor.
Also es wird Zeit das ich hier weg komme. Viel konnte mir die Stadt geben und ich denke ich habe mir hier einen recht guten Namen gemacht. Aber es kennen mich schon zu viele Mädchen und ich bin neugierig auf Fasar, man hört so viele wunderdinge von dieser Stadt, dagegen ist Barburin doch eher eine große Kaserne, kein Pflaster für einen künstler wie mich.
Ein wenig traurig werde ich wohl schon sein, wenn ich die Stadt verlasse. Es ist schon fast tragisch. In der ersten Stadt in der ich es zu wahrem Ruhm und unglaublichen Reichtum gebracht habe fühle ich mich nicht so recht wohl, aber vielleicht liegt es ja gerade daran. Heute zum Beispiel war ich vor Gericht, und zum ersten mal ging es nicht um mich. Ein merkwürdiges Gefühl. Und noch erstaunlicher, Tholitos dieser Ehrenmann musste sich verteidigen. Ich dachte die Welt steht Kopf. Er soll wohl jemanden zu unrecht eingesperrt haben und seine Macht ausgenutzt haben. Aber seit wann kann man dafür zur Rechenschaft gezogen werden? Noch dazu als Adeliger. Ein merkwürdiges Land. Die Leute würden keine Woche im Horas Reich überleben. Ich beginne zu Begreifen, warum die politischen Verhältnisse dieser Länder hier so schwierig sind. Nun ja, uns ist es ja zum Glück gelungen ein wenig Stimmung im Saal zu machen und die Wächter, die Tholitos unterstanden mobil zu machen. Aber der Richter hat nur ein wenig nachgegeben, und Tholitos seiner Macht und seines Ehrentitels beraubt. Er schien nicht zu fürchten, dass sich Tholitos mit seiner kleinen Armee gegen den Grafen stellen könnte, um die Stadt an sich zu reißen. Aber ich kenne Tholitos auch zu wenig, um seine wahren Absichten einzuschätzen. Vielleicht ist er nicht mutig genug, den großen Wurf zu wagen. So weit ich weiß plant er aber auch die Stadt zu verlassen. Ich werde meine Schritte ein Weile mit ihm führen, der Mann ist für größeres bestimmt.
So schön auch das Leben im Palast mit all seinem Reichtum ist, meine wahre Bestimmung ist es nicht. Mit der nächsten Karawane zieh' ich weiter.
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